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Kreistagsfraktion besucht die Interdisziplinäre Frühförderstelle des Landkreises Esslingen

(von links): Jürgen Keil (IFS-Leitung), Kathrin Voigt, Rainer Breimaier, Andrea Stockmayer-Mohn, Susanne Schwarz-Zeeb, Brigitte Muras, Andreas Roll (nicht auf dem Bild: unser Fotograf und Fraktionskollege Harald Wagner)

Am 05.07.2018 machte sich ein Teil der grünen Kreisfraktion auf den Weg in die Esslinger Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFS), die der Landkreis Esslingen im Jahr 1998 aufgebaut hatte (https://www.landkreis-esslingen.de/,Lde/start/service/IFS.html). Die Frühförderstelle ist dem Klinikum Esslingen angegliedert und nutzt dessen Räumlichkeiten in der Hirschlandstraße. Der Leiter der IFS Jürgen Keil führte in die Thematik ein und zeigte bei einem Rundgang durch die Einrichtung die Räumlichkeiten. Insgesamt 10 Mitarbeiter*innen kümmern sich um die Anliegen der Familien und Kinder mit Förderbedarf.

 

Nach zahlreichen Fragen der grünen Sozialausschuss-Mitglieder mit ihrem Sprecher Rainer Breimaier, Susanne Schwarz-Zeeb, Andreas Roll sowie der Fraktionsvorsitzenden Brigitte Muras und den Fraktionsmitgliedern Andrea Stockmayer-Mohn, Kathrin Voigt und Harald Wagner wurde klar, dass die IFS wichtige Arbeit im Landkreis Esslingen leistet. Die Anregung zur Einrichtung einer solchen Förderstelle hatte Rainer Breimaier, als Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, im Sozialausschuss und die Fraktion schon vor Jahren gegeben. Die mehrjährige Initiative und das hartnäckige Dranbleiben an diesem wichtigen gesundheits- und sozialpolitischen Anliegen haben sich für den Landkreis LB schon gelohnt. Förderlich erwies sich hierfür auch der gute Kontakt mit dem Leiter der Frühförderstelle Jürgen Keil. Seit 2017 liegt ein Beschluss des Sozialausschusses vor, der mit großer Mehrheit dem Antrag der Grünen gefolgt ist. Die die Verwaltung wurde beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten und eine kommunale Interdisziplinäre Frühförderstelle einzurichten.

Für die Kreistagsfraktion der Grünen ist die Einrichtung einer solchen Interdisziplinären Frühförderstelle für den Landkreis Ludwigsburg unerlässlich.

 

Die IFS ist von der Geburt bis zur Einschulung für Kinder da, die eine Entwicklungsverzögerung, eine drohende oder bereits bestehende Behinderung aufweisen. Sie wird von einem interdisziplinären Team aus den Bereichen Ergotherapie, Logopädie, Krankengymnastik, Heilpädagogik und Sozialpädagogik geführt. Sie bietet fachspezifische Diagnostik, Therapie / Förderung (einzeln oder in Gruppen), Begleitung und Beratung der Familie, Beratung und Begleitung von Fachkräften, Unterstützung bei der Integration im Kindergarten, Weitervermittlung im Hilfesystem Frühförderung, Beratung und Begleitung über die Unterstützungssysteme außerhalb der Frühförderung. Alle Leistungen werden in Absprache mit den Eltern kind- und familienorientiert, ambulant und mobil (z. B. Hausbesuche und Kindergartenbeobachtungen) erbracht und eng mit beteiligten Fachstellen wie Kindertageseinrichtungen, Kinderärztinnen, Kliniken, Sonderpädagogischen Beratungsstellen, Therapeutinnen und anderen Kooperationspartnern abgestimmt. Nach Angaben des statistischen Bundesamts entstehen die meisten Behinderungen durch Krankheit, nur ein kleiner Teil ist angeboren. Das stellt die Eltern regelmäßig vor eine schwierige und häufig langfristige oder dauerhafte Betreuungsaufgabe.

 

In § 3 der Frühförder-Verordnung (FrühV) sind die Interdisziplinären Frühförderstellen beschrieben als „familien- und wohnortnahe Dienste und Einrichtungen, die der Früherkennung, Behandlung und Förderung von Kindern dienen, um in interdisziplinärer Zusammenarbeit von qualifizierten medizinisch-therapeutischen und pädagogischen Fachkräften eine drohende oder bereits eingetretene Behinderung zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu erkennen und die Behinderung durch gezielte Förder- und Behandlungsmaßnahmen auszugleichen oder zu mildern. Leistungen durch interdisziplinäre Frühförderstellen werden in der Regel in ambulanter, einschließlich mobiler Form erbracht.“

 

In § 4 FrühV wird die Abgrenzung zu den Sozialpädiatrischen Zentren deutlich: „Die frühzeitige Erkennung, Diagnostik und Behandlung durch sozialpädiatrische Zentren ist auf Kinder ausgerichtet, die wegen Art, Schwere oder Dauer ihrer Behinderung oder einer drohenden Behinderung nicht von geeigneten Ärzten oder geeigneten interdisziplinären Frühförderstellen (§ 3) behandelt werden können.“

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