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28.11.2017 Insektensterben

Anfrage der GRÜNEN zum Insektensterben

Das Insektensterben macht auch vor dem Landkreis Ludwigsburg nicht Halt. Daher hat die Kreistagsfraktion der Grünen dieses Thema aufgegriffen und über den Ausschuss für Umwelt und Technik eine Anfrage an die Kreisverwaltung gerichtet.
Demnach will die Fraktion wissen, wie die sich die Situation im Landkreis darstellt und welche Konsequenz der rapide Schwund von Insekten und auch Vogelarten hat. Weiter wird gefragt, ob der Rückgang an Insekten stärker auf der Ebene der Artenvielfalt oder mehr bei den Individuenzahlen festgestellt werden kann und ob dies mehr auf den überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen oder auch in weniger bewirtschafteten Bereichen zu beobachten ist.
Seit längerer Zeit werden in Fachkreisen des Naturschutzes die Auswirkungen des Insektensterbens diskutiert und in die Öffentlichkeit getragen. Dies ist keine Panikmache, sondern eine Tatsache.
Zu beobachten ist ein auffälliger Einbruch der Insektenbestände, wie Wildbienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge, Zweiflügler, Haut- und Netzflügler, Wanzen und auch Heuschrecken. Gängiges Beispiel ist die Erfahrung der Autofahrer, dass – im Gegensatz zu früher – auch bei Langstreckenfahrten die Windschutzscheibe kaum noch aufgeprallte Insekten aufweist. Die rasante Abnahme der biologischen Vielfalt mit ihren Auswirkungen für Mensch und Natur ist unbestritten, man spricht sogar von einer Bedrohung der Biodiversität.
Am konkreten Beispiel der die Blüten besuchenden Insekten lässt sich aufzeigen, welche Konsequenzen der Rückgang der Artenvielfalt für die Menschheit hat. Die Pflanzenbestäubung durch Insekten hat weltweit nicht nur eine ganz wesentliche ökologische Bedeutung, sondern auch einen erheblichen ökonomischen Wert. Ein Wert, der beigebracht werden müsste, wenn an Stelle der Insekten Blüten künstlich, also von Menschhand, bestäubt werden müssten, beispielsweise für die Erzeugung von Obst.
Auch die Regeneration der Böden und die Reinigung der Gewässer hängen von der biologischen Vielfalt ab. Hohe Bedeutung kommt hier vor allem den Organismen zu, die wir kaum im Fokus haben: Pilze, Bakterien, Einzeller.
Da von dieser Entwicklung auch der Landkreis Ludwigsburg nicht verschont bleibt, hat die Kreistagsfraktion der Grünen dieses Thema aufgegriffen.

Weitere Fragen widmen sich der Etablierung eines Monitorings und welche Möglichkeiten der Landkreis sieht, dieser Entwicklung entgegen zu steuern.
Neben der Schaffung von Grünbereichen auf Flächen des Landkreises gehört hierzu beispielsweise die Anregung, die Bevölkerung darüber zu informieren, welchen Beitrag jeder einzelne mit Gartenbewirtschaftung oder Balkonbepflanzung leisten kann.

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