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Antrag: Verstetigung der Preise im ÖPNV in der Region Stuttgart

Der öffentliche Verkehr ist einer der größten Verlierer der Corona-Pandemie.
Umsatz-und Nutzer*innenrückgänge von bis zu 50% sind zu verzeichnen. Dies

führt zu einer gleichzeitigen Steigerung des Individualverkehrs. Aufgrund der

großen Belastung der Region Stuttgart durch den Individualverkehrs müssen

weitere Anstrengungen unternommen werden, den Anteil des Öffentlichen

Verkehrs im „Modal Split“ der Region zu vergrößern.  

 

Durch die VVS-Tarifreform und das Aussetzen der jährlichen Preiserhöhung 2019
wurde die Attraktivität und Akzeptanz des Öffentlichen Verkehrs erhöht. Leider

haben die Landkreise der Region die Angebote des Landesverkehrsministeriums

für die Jahre 2020 und 2021 nicht angenommen und stattdessen wieder jährliche
Preiserhöhungen durchgesetzt. Die Argumentation, das Angebot des Landes – im
Jahr 2020 immerhin ein Drittel der entstehenden Kosten – wäre nicht

weitreichend, ist angesichts der Tatsache, dass Baden-Württemberg nur zu 7%

am VVS beteiligt ist und es bekanntlich im Land noch weitere Verkehrsbünde zu

bedienen gibt, nicht nachvollziehbar. Die für den Landkreis Ludwigsburg dadurch

entstandenen Kosten von ca.800.000 Euro wären dagegen eine gute Investition

in die Zukunft gewesen.
 
Mit den jährlichen Preiserhöhungen werden gerade diejenigen bestraft, die sich
umwelt-und klimafreundlich verhalten und mit dem ÖPNV pendeln.

Eine Auswertung der „Allianz pro Schiene“ hat ergeben, dass die Preise für den

ÖPNV seit 2015 im Schnitt um 16% gestiegen sind. Die Kosten für das Autofahren

dagegen sind nur um 4% gestiegen. Eine Studie des Deutschen Instituts für

Wirtschaftsforschung (DIW) hat ergeben, dass der Preisindex für den

Schienenverkehr zwischen 1991 und 2017 deutlich stärker angestiegen ist als

der Kraftfahrerpreisindex.

 

Auch der Landkreis Ludwigsburg hat mit seiner Zustimmung zu den

Tariferhöhungen des VVS dazu beigetragen.

 

Wirtschaftswissenschaftler der Universität Hamburg haben errechnet, dass

Autofahren selbst im Vergleich zu den Sechziger- und Siebzigerjahren

auch nach der Einführung der CO2-Bepreisung derzeit günstig ist.

Der Mobilitätssektor ist gleichzeitig das größte Sorgenkind im Bereich des
Klimaschutzes. Eine ständige Erhöhung der Preise lässt die Klimaziele in immer
weitere Ferne rücken. Ein Umdenken ist daher dringend erforderlich.

 

Wir fordern die Landkreisverwaltung deshalb auf, zeitnah eine Vereinbarung

mit dem im Antrag genannten Teilnehmerkreis zugunsten eines attraktiven

Nahverkehrs zu treffen.

 

Antrag:

Verstetigung der Preise im ÖPNV in der Region Stuttgart

 

Der Kreistag Ludwigsburg fordert die Kreisverwaltung auf, gemeinsam mit dem
Landesverkehrsministerium, der Stadt Stuttgart, den zum Gebiet des VVS

gehörigen Landkreisen, der Region Stuttgart und dem Verkehrsverbund

Stuttgart eine Neuordnung der Finanzierung des Öffentlichen Nahverkehrs in der

Region Stuttgart zu vereinbaren und damit für eine attraktive und verlässliche

Preisgestaltung für den Zeitraum 2022-2026 zu sorgen.

 

Jürgen Walter, Brigitte Muras, Doris Renninger, Edda Bühler, Dr. Christine Knoß, Michael Klumpp.

 

Antrag: Verstetigung der Preise im ÖPNV

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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