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Arbeitskreis Jugendhilfe besucht die Beratungsstelle Silberdistel

Mitglieder des Arbeitskreises Jugendhilfe besuchten – begleitet von weiteren interessierten Fraktionsmitgliedern – die Beratungsstelle für die Opfer sexualisierter Gewalt des Vereins Silberdistel e.V. in Ludwigsburg. Anlass des Besuches war der im Mai vor dem Jugendhilfeausschuss vorgetragene Jahresbericht, der nicht nur ein weitergehendes Interesse an der Arbeit dieser Einrichtung weckte, sondern auch weil man sich einen Eindruck von der Arbeitsweise in den räumlichen Gegebenheiten verschaffen wollte. Insgesamt acht Fraktionsmitglieder machten von dem Angebot Gebrauch und ließen sich von den Sozialpädagoginnen Frau Elke Karle und Frau Karin Haas von deren Arbeit berichten. Auch Herr Hendrik Rook, Vorstandsmitglied des Trägervereins der Beratungsstelle, nahm an der Informationsveranstaltung teil.

Schnell wurde den interessierten Besuchern bewusst, dass aufgrund steigender Beratungsnachfrage für die  Mitarbeiterinnen die Belastungsgrenze erreicht ist und dass der Verein seinen Präventionsaufgaben nur noch sehr eingeschränkt nachkommen kann. Die Beratungsstelle verfügt über einen Stellenanteil von derzeit 280 Prozent; in vergleichbaren Landkreisen kann mit einem Anteil von 350 bis 400 Prozent aufgewartet werden.

Beispielhaft brachte Frau Karle ein, dass zum Ende des 1. Halbjahres 2022 bereits die Zahl von 100 Beratungen erreicht gewesen sei, was man im Vorjahr erst im September habe verzeichnen können.

Oftmals könne man nicht so helfen – insbesondere ohne Zeitverzögerung – wie es im Einzelfalle notwendig wäre, ergänzte Frau Haas.

Das Ziel sei eine weitere 100-Prozent-Stelle, um so aufgestellt zu sein, dass man den Anforderungen befriedigend gerecht werden und auch wieder verstärkt in die Prävention einsteigen könne. Eine 20-Prozent-Stelle habe die Beratungsstelle ab Oktober in Aussicht. Deren Finanzierung müsse aus Eigenmitteln und Spenden abgebildet werden können. Als weitere finanzielle Belastung stelle sich dar, dass sich die dringend angestrebte räumliche Verbesserung wohl in absehbarer Zeit realisieren lasse, was allerdings mit deutlich höheren Mietkosten verbunden sei.

Herr Rook äußerte sich hierzu auch als Vertreter der Liga der freien Wohlfahrtsverbände und sagte zu, im Kreise des dortigen Vorstandes zu prüfen, ob ein Vorstoß beim Landkreis in Betracht komme. Es gäbe allerdings noch weitere Einrichtungen, die dringend Verstärkung benötigten.

Helmut Fischer

Sprecher AK Jugendhilfe

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