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Hitzeaktionsplan für den Landkreis Ludwigsburg

Sitzung des Kreistags am 19. April 2024

TOP 1 Hitzeaktionsplan für den Landkreis Ludwigsburg

Redebeitrag Jürgen Walter

 

Sehr geehrter Landrat Allgaier, liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

Klimaschutz ist unser Auftrag lautet das Motto des Landrats für dieses Jahr – und sicherlich noch für viele weitere Jahre. Der Hitzeaktionsplan ein kleiner, aber sehr wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Aber gleichzeitig eine dringende Notwendigkeit. Immer mehr Menschen in Europa erkranken oder sterben an den Folgen von Hitze. Insbesondere langandauernde Hitzeperioden sind gerade für ältere oder bereits geschwächte Personen eine große Gefahr, eine Gefahr, die man vor dem Klimawandel in unseren Breitengraden kaum oder gar nicht kannte. Auch an die Menschen, die im Freien körperlicher Arbeit ausgesetzt sind, dürfen wir nicht vergessen.

 

Daher ist die Sensibilisierung der Bevölkerung ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Wir begrüßen es, möglichst viele Akteure einzubeziehen, von den Krankenhäusern, den Ärzten, Alten-und Pflegeheimen bis hin zu Kitas und Schulen.

 

Sehr wichtig ist zudem die Einbeziehung der Kommunen, denn vor Ort herrschen teilweise sehr unterschiedliche Bedingungen.

 

Zurecht wird im Aktionsplan auf die sogenannten „Coolen“ Orte“ verwiesen. Von denen es bisher im Kreis viel zu wenige gibt. Dies macht auch deutlich, wir dürfen nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Um aber möglichst schnell mehr „Coole Orte“ im Kreis zu schaffen, benötigen wir im Rahmen eines Klimaanpassungskonzeptes und des dazugehörigen Maßnahmenkatalogs müssen mehr Grünflächen, mehr Bäume, mehr Dachbegrünung und mehr entsiegelte Flächen.

 

Wir müssen alles dafür tun, dass sich die Luft in unseren Kommunen nicht allzu sehr aufheizt. Vorbildlich ist hierfür zukünftig beispielsweise die Umgestaltung des Arsenalplatzes in Ludwigsburg. Weniger vorbildlich ist allerdings die jahrelange Diskussion darüber. Der Klimawandel fordert rascheres Handeln.

 

Zur Vorsorge gehören auch Karten, aus denen hervorgeht, welche Teile des Landkreises besonders von Starkregen oder im Gegenteil von Trockenheit bedroht sind

 

Die klare, nichts beschönigende Analyse der aktuellen Situation durch die Verwaltung wird deutlich, wir müssen handeln, wir dürfen nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Und zwar rasch, dies hat auch der Polarforscher Arved Fuchs in seinem tollen Beitrag am diesjährigen Neujahrsempfang gefordert.

 

Manche werden sich natürlich die Frage stellen, was dies alles kostet.Die Antwort lautet: Wesentlich weniger als Nichtstun. Eine dieser Tage in der Zeitschrift „nature“ veröffentlichte Studie, an der auch deutsche Wissenschaftler*innen mitgearbeitet haben

 

Schon in den nächsten 25 Jahren werden wir uns mit wirtschaftlichen Krisen in bisher nicht bekannten Ausmaßen und großen Einkommensverlusten auseinandersetzen müssen, so die Studie.

 

Klimaschutz wird es logischerweise nicht zum Nulltarif geben. Aber zum Vergleich: Die Studie geht von weltweit 38 Billionen Dollar zur Beseitigung der Folgen jährlich aus. Vorbeugender Klimaschutz dagegen kostet im Vergleich dazu bescheidene 6 Billionen Dollar jährlich.

 

Daher ist der Klimaschutz unser Auftrag, ja unsere Pflichtaufgabe.

 

Dank an Frau Dr. Stark, Herrn Dr. Maitra, Landrat Allgaier und alle Beteiligten für die Erstellung des Hitzeaktionsplans. Da der Landkreis Ludwigsburg der erste Kreis bundesweit mit einem solchen Plan ist, nehmen wir eine sehr zu lobende Vorreiterrolle ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

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