video_label

Pressemitteilung: Grüne - Mit der Abschaltung von Neckarwestheim beginnt ein neues Energie-Zeitalter, auch im Kreis Ludwigsburg brauchen wir mehr Wind- und Solarkraft

„Mit dem 15. April und der Abschaltung der drei verbliebenen Atomkraftwerke beginnt ein neues Energie-Zeitalter. Nun gilt es, auch im Kreis Ludwigsburg alle Kraft auf einen zügigen Ausbau der regenerativen Energien zu verwenden“, erklärten die Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

 

Als völlig absurd bezeichneten die Grünen eine insbesondere von der FDP ins Spiel gebrachte Idee, die Atomkraftwerke in Reserve zu halten. Man stelle sich die Frage, ob diejenigen, die so etwas fordern, nur keine Ahnung vom Betrieb eines Atomkraftwerks haben oder ob sie aus parteitaktischen Gründen die Bevölkerung verunsichern wollten. „Ein Atomkraftwerk ist bekanntlich kein Kaffeeautomat, den man nach Belieben ein- und ausschaltet. Zudem hätten die Betreiber aufgrund des von CDU und FDP beschlossenen Ausstiegs langfristige Verträge zum Rückbau der Meiler geschlossen“, erklärte Grünen-Kreisrat Jürgen Walter. Die EnBW beispielsweise habe sich längst auf den Weg in die Zukunft gemacht und würde sich davon auch nicht von den Ewiggestrigen in FDP und CDU aufhalten lassen. Der Anteil an der Stromgewinnung der verbliebenen Atommeiler liege in Deutschland bei ungefähr fünf Prozent und habe daher überhaupt keine Bedeutung für die Versorgungssicherheit. „Der Streckbetrieb war mehr der Unzuverlässigkeit der französischen Kernkraftwerke als einem Problem mit der Versorgung innerhalb Deutschlands geschuldet“, sagte Grünen-Fraktionssprecherin Brigitte Muras. Im vergangenen Herbst habe man aus Deutschland teilweise täglich zwischen 4000 und 10000 Megawattstunden nach Frankreich geliefert. Schon diese Zahlen machen deutlich, wie wenig seriös die immer wieder aufflammende Debatte über mögliche Engpässe in der Stromversorgung und eine weitere Nutzung der Atomkraftwerke sei.

 

Mit großer Freude habe die Kreistagsfraktion der Grünen vernommen, dass man in einigen Kommunen im Kreis Ludwigsburg nun den Bau von Windkraftanlagen in Erwägung zieht, darunter Tamm, Hemmingen, Schwieberdingen und Ingersheim. Bisher sei das Potenzial der Windkraft nicht einmal ansatzweise genutzt worden. Dies gelte es nun schnell zu ändern. Auch stünden genügend Dachflächen zur Verfügung, um noch mehr Solarstrom zu erzeugen. Hier seien vor allem der Landkreis und die Kommunen gefordert. Regenerative Energien würden dazu beitragen, dass der Strompreis mittelfristig sinken würde, denn mit Hilfe von Wind und Sonne würde vier- bis fünfmal billigerer Strom als in Atomkraftwerken produziert.

 

Von der nun beschlossenen Klimaschutzkoordination im Landkreis Ludwigsburg erwarten sich die Grünen einen weiteren Schub für die Nutzung regenerativer Energien sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich. „Das Landratsamt macht sich nun auf, den Klimaschutz seiner Bedeutung nach aufzustellen. Dies ist ökologisch und ökonomisch der intelligentere Weg als weiter auf Atomkraft zu setzen“, erklärten die Grünen.

expand_less