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Pressemitteilung: Grüne fordern einen neuen Suchlauf für Erddeponiestandort

Die Kreistagsfraktion der Grünen fordert von der AVL weitere, ursprünglich in die Suche einbezogene Standorte, näher zu untersuchen. Die bisher vorgeschlagenen Standorte in Hemmingen und Großbottwar brächten in der Tat erhebliche Nachteile für die betroffenen Kommunen, beispielsweise durch ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen in den Innenstädten. „Daher sollten wir auch autobahnnahe Standorte in die Suche miteinbeziehen, die keinen zusätzlichen innerörtlichen Verkehr erzeugen“, sagte Kreisrätin Doris Renninger.

 

Im dicht besiedelten Landkreis Ludwigsburg zeigte der erste Suchlauf keine geeignete Fläche. Es ist klar, dass ein möglicher Standort nur mit Einschränkungen ein geeigneter Standort sein kann. Mit relativ wenigen Nachteilen gegenüber anderen Standorten wurde eine Liste erstellt. Die ersten 10 sollen vorgestellt werden, die ersten zwei näher untersucht werden. „Dadurch wird die Standortsuche transparenter und für die Entscheidungskriterien für die Bevölkerung nachvollziehbarer“, erklärte Kreisrätin Brigitte Muras.

 

Außerdem müsste von Seiten des Kreises Ludwigsburg gegenüber der Region klar gemacht werden, dass man nicht länger einseitig die Lasten der Bauaushubdeponierung im Kreis Ludwigsburg schultern möchte. „Es ist an der Zeit, dass in der Region eine weitere Deponie eingerichtet wird. Der Kreis Ludwigsburg hat nun lange genug, die Verantwortung für die Region Stuttgart alleine übernommen“, forderte Kreisrat Michael Klumpp. Zukünftig sollte vor allem Bauschutt aus dem Kreis verarbeitet werden.

Nichtsdestotrotz sehen die Grünen die Notwendigkeit, eine neue Erddeponie auch im Kreis zu errichten. Denn täglich fallen im Landkreis Ludwigsburg Abfälle an. Über die Hälfte davon seien mineralische Abfälle. Unter diesen Begriff fielen Bodenaushub und Bauschutt in der Deponieklasse 0 und 1. Dies sind ca. 700 t pro Tag. Im Landkreis werden bisher die Deponien Burghof (Vaihingen/Enz) und Froschgraben (Schwieberdingen) von der kreiseigenen AVL betrieben. Dadurch werden weite Transportwege in andere Landkreise oder gar Bundesländer für notwenige Entsorgungen im Landkreis Ludwigsburg vermieden.

 

Ein neuer Standort müsse den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. Das heißt: Nicht Abfälle deponieren, sondern Wertstoffe sortieren und recyceln. Nur als Drehscheibe für ein Baustoff-Recycling kann mit einem neuen Standort eine Verbesserung erzielt werden. Auch müsste verstärkt nach Möglichkeiten gesucht werden, den Bodenaushub der völlig unbelasteten Deponieklasse anderweitig zu entsorgen.

 

Dies wäre ein notweniger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die neue Mantelverordnung, die am 1.8.2023 in Kraft tritt, stärkt diesen Recycling Gedanken. Baustoffe können und sollen mit Ersatzstoffen ergänzt oder ersetzt werden und so wertvolle Rohstoffe und Energie eingespart werden. Klimaschutz muss auch in der Bauwirtschaft ankommen.

 

Die Deponie am Froschgraben ist in etwa 10 Jahren (bei heutigen Anlieferungsmengen) verfüllt. Bis zur Inbetriebnahme eines neuen Standortes werden ca. 10 Jahre vergehen. Deshalb wurde mit den ersten Vorbereitungen, dem Suchlauf, schon begonnen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der AVL, der Fachämter des Landratsamtes, Vertretern des Verbandes der Region Stuttgart und eines Ingenieurbüros stellten einen Kriterienkatalog zusammen, anhand dessen der Landkreis abgesucht wurde. Geologie, Abstand zu Siedlungen, auch Aussiedlerhöfe, Schutzgebiete, Grundwasserschutz, Gewässer, vorhandenen Infrastruktur, keine Ortsdurchfahrt und weitere Kriterien wurden angewendet.

 

 

 

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